Freude am Fliegen!

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  • Beitrag zuletzt geändert am:Dezember 4, 2023

Am 29.9.2023 schickte ich folgende Mail an 67 Personen, von denen ich glaube, dass sie für solche Anliegen empfänglich sein könnten und mich als vernünftigen Zeitgenossen einschätzen:

Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte!

Zunächst wundert euch nicht, dass ihr als Einzige auf der Empfängerliste dieser Mail steht. Ich habe BCC verwendet, um eure E-Mail-Adresse zu schützen.

Wie gerne würde ich die Welt bereisen, wenn beim Fliegen nicht das schädliche CO2 ausgestoßen würde! Kann man der verbreiteten Flugscham nicht etwas Positives entgegen setzen, also z.B. eine Freude am Fliegen? Aber wie wäre das möglich? Darum schreibe ich euch.

Die schnellste Art, den Flugverkehr zu entgiften, liegt darin, reguläres Kerosin d.h. fossiles Flugbenzin durch synthetisches zu ersetzen, das zu 100% nachhaltig erzeugt wurde, so genanntes SAF. Technisch ist diese Erzeugung längst möglich und die Kraftstoffe werden in Flugzeugen erprobt. Es fehlt nur an den Produktionskapazitäten, für deren Errichtung Geld locker gemacht werden muss. Dies geschieht am besten durch einen Marktanreiz, den meine Initiative setzen will. Der funktioniert wie folgt: Auf einer Aktionsplattform wie CampAct oder WeMove starten wir mit folgendem Versprechen:

Ich verpflichte mich, im Jahr 2025 für mindestens 1000 € Flugtickets zu kaufen, die regulär nur 500 € kosten würden. Dafür garantiert mir die Fluggesellschaft die Verwendung von ausschließlich nachhaltig erzeugtem Kerosin für diesen Flug. Bis dahin werde ich kaum oder gar nicht fliegen. Ich nehme also einen Preisaufschlag von 100% in Kauf, um den weltweiten Umstieg auf nachhaltiges Fliegen zu beschleunigen.”

Unterzeichnen 100.000 Menschen diese Initiative, sind sofort 100 Millionen € im Topf, ein Betrag, der hoffentlich etwas bewegen kann – am besten eine Fluggesellschaft, ein Start-Up oder das Tourismus-Marketing einer Insel. Ich denke da an neue Namen wie BioMalle, EcoCrete oder Sustaineriffa 🙂

Soweit die Idee. Für die Umsetzung habe ich zunächst versucht, ähnliche Aktionen bei CampAct oder WeMove zu finden. Warum sollten nicht schon andere auf diese Idee gekommen sein? Doch leider gibt es keine Volltext-Suche der Kampagnen – zumindest habe ich die nicht gefunden.

Und weiter: Sind  CampAct und WeMove überhaupt die richtigen Plattformen? Dort geht es ja um politische Forderungen. Dem könnten wir uns anpassen und eine komplette Steuerbefreiung für “grüne Flüge” fordern, um den Flugpreis zu senken.

Aber ehrlich gesagt will ich keine Kampagne ohne euren Zuspruch und eure Unterstützung starten. Das macht keinen Sinn. Wer von euch hat Erfahrungen mit solchen Kampagnen? Wie macht man möglichst viele darauf aufmerksam? Wer von euch würde sich an dieser Arbeit beteiligen wollen? Zumindest in der Anfangsphase? Oder kennt jemanden, der da Energie und Zeit hat? Ich bin gespannt auf eure Antwort!

 Liebe Grüße von Martin

 Quellen:

  1. Sustainable Aviation Fuel– Deutsche (!) Wikipedia
  2. “Treibstoff aus Bio-Müll: Mit grünem Kerosin nachhaltiger fliegen | Gut zu wissen | BR” https://youtu.be/p9DLX2UPXMg?si=NPG-rcZ2r1ZNKeEx
  3. “Alternativer Treibstoff: Synthetisches Kerosin aus Wasser, Luft und Sonne | Gut zu wissen | BR” https://www.youtube.com/watch?v=_E5jHIvBXXg
  4. “Can We Make Flying ‘Green’?” https://www.youtube.com/watch?v=RVaVMyd0lI0
  5. “Can sustainable aviation fuel clean up flying? | FT Rethink” https://www.youtube.com/watch?v=KNGSOt2aOIQ

P.S. Bitte antwortet nur auf die Senderadresse dieser Mail!

P.P.S. Natürlich reichen die 50 Millionen € Überschuss nicht aus, eine Anlage plus den produzierten Treibstoff zu finanzieren. Trotzdem könnte die Initiative manchen Investor darin bestärken, größere Anlagen endlich in Angriff zu nehmen!

So weit meine Mail von Ende September.

Ich fragte mich schon mehrere Jahre, warum niemand aus der touristischen Wirtschaft solch ein Konzept aufgegriffen hat, welches mir ganz naheliegend erscheint. Jetzt habe ich die Antwort im Experiment erhalten: Von den besagten 67 Adressaten bekam ich von exakt 5 schriftliche Antworten. Diese teilten sich auf in genau eine (1) mit voller Unterstützung, 2 skeptische d.h. nicht unterstützende (beide von Ingenieuren!) und 2 wohlwollende von Menschen, die meine Aktion gut fanden aber selbst grundsätzlich nicht oder kaum fliegen. Weiterhin haben mich 4 Menschen kurz darauf angesprochen, ohne jedoch klar Stellung zu beziehen.

Was lernen wir nun daraus? Die Antwort mag sich jeder selbst geben. Ich widerstehe der Versuchung, eine zu formulieren, auch wenn es sehr verlockend ist, über die vielfältigen Einflussgrößen und möglichen Schlussfolgerungen zu sinnieren.

Sehr interessant fand ich diesem Zusammenhang die Analyse einer Expertin in Form eines Videos: „Psychologie der Klimakrise: Warum handeln wir eigentlich nicht?

 

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Egbert Feuerstack

    Hallo Martin, Deine Idee und Initiative finde ich Klasse und würde mich auch an einer finanziellen Verpflichtung beteiligen. Ich bin aber z. Zt. noch nicht in der Lage aktiv unterstützend mit tätig zu werden.
    Ich glaube aber, dass viele Menschen mit und ohne Flugscham derartige Aktionen mit unterstützen …. es kommt nur auf den Multiplikator an diese Idee zu verbreiten.

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