Desinformation, Vertrauen und Wahrheit in der Medienlandschaft

Tübingen, im Mai 2022

Liebe Diskurs-Interessent*innen!

Die Stichworte in der Überschrift öffnen ein weites Problemfeld von eminenter Relevanz. Oft wird eine gesellschaftliche Spaltung befürchtet, die die Stabilität unseres Gemeinwesens bedrohe. Wie sollte man sich diesem Themenkomplex nähern, wenn man destruktiven Prozessen entgegenwirken will?

Hierzu ein paar Überlegungen:

Keiner von uns hat je ein Virus in natura gesehen, geschweige denn direkt erlebt, dass von ihm eine krankmachende Wirkung ausgehen kann. In gleicher Weise leidet niemand von uns an einem akuten Klimaproblem, das sie oder er darum entschlossen bekämpfen wollte. Alle fachlichen Informationen zu den Themen Corona-Pandemie und Klimakrise stammen von Experten in den jeweiligen Wissensgebieten. Doch die Stimmen widersprechen sich häufig und es werden Vermutungen über die Motive von Falschaussagen geäußert. Wer hat nun Recht, wem soll man glauben und aufgrund welcher Basis? Und nicht nur das, es gibt Bestrebungen auf der Welt, das Konzept der Wahrheit als solches zu unterminieren.  Wahrheit soll hier nicht verstanden werden als eine Sammlung ewig gültiger, unbezweifelbarer Aussagen über die Welt, sondern als gesellschaftlicher Konsens, der den gemeinsamen Grund für politisches Handeln legt.

Ergebnisse einer tiefergehenden Diskussion könnten Antworten auf folgende Fragen sein:

  • Bei welchen Fragen lohnt es sich, nach einer Wahrheit zu suchen und bei welchen nicht? Was sind die Kriterien?
  • Welchen Stellenwert räumen wir den Konzepten Wahrheit und Vertrauen ein?
  • Welchen medialen Inhalten bzw. welchen Aussagen und Personen können wir begründet vertrauen und warum? … und welchen nicht und warum nicht?

Als Startpunkt für ein Gespräch schlage ich eine Befassung mit folgenden Texten vor:

  • “Das Prinzip der toten Katze” von Bernhard Pörksen, erschienen im Spiegel Nr.3 vom 15.1.2022. Den Text gebe ich gerne in aufbereiteter Form weiter.
  • “Zerstörung der Wahrheit” von Jonathan Rauch, erschienen im Spiegel Nr. 40 vom 2.10.2021. Den Text gebe ich gerne in aufbereiteter Form weiter.
  • Meine Einlassungen zum Thema Vertrauen zu medialen Inhalten bzw. Autoren in https://martin-reiche.de/vertrauen/

Mein persönliches Ziel ist die Veröffentlichung der Erkenntnisse  auf dieser Homepage, wobei ich natürlich keinerlei Urheberrechte reklamieren will. Mir geht es ausschließlich um den Dienst an der Gemeinschaft. Die gesammelten Ergebnisse sollten maximal transparent und nachvollziehbar jedermann/frau ermutigen, sich ein eigenes Bild von der Problematik zu machen und es im persönlichen Umfeld zur Sprache zu bringen.

Hintergrund dieser Aktion sind u.a. meine Erfahrungen zum Thema Klimawandel (https://martin-reiche.de/einleitung/) und Corona-Pandemie. Ich erlebte und erlebe ein großes Spektrum an meines Erachtens fehlgeleiteten Geistern. Dort etwas Licht ins Dunkel zu bringen, das konstruktive Sprechen über die Probleme zu erleichtern, ist mir ein großes Anliegen.

Alledem zugrunde liegt meine Überzeugung, dass es trotz aller Komplexität der Materie gelingen kann, ein brauchbares und überschaubares Ergebnis zu formulieren. Und selbst, wenn das nicht so hundertprozentig funktionieren sollte, haben zumindest die Teilnehmer ihren Gewinn, den sie dann unmittelbar verbreiten können.

Und last not least soll es ja Freude bereiten, sich mit Gleichgesinnten solch einem Thema zu nähern, sich konstruktiv auszutauschen und greifbare Ergebnisse zu produzieren.

Bei Interesse meldet Euch bitte per E-Mail bei martin+martin-reiche.de (dabei das + durch @ ersetzen!).