Erde und Mensch

Die folgenden Ausführungen mögen manchem Leser als selbstverständlich erscheinen. Trotzdem möchte ich festhalten:

Die Wissenschaft hält es keinesfalls für garantiert, dass unsere Zivilisation Bestand hat bzw. dass auch in Zukunft Menschen auf diesem Planeten leben können. Ja nicht einmal, dass das Leben als solches überhaupt fortexistiert. Es gibt plausible Vorstellungen darüber, wie sich das Leben auf der Erde aus nicht-lebendigen Prozessen entwickelt haben könnte >. Aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass dies stattfinden musste. Sicher hingegen ist, dass die Sonne am Ende ihrer Lebenszeit die Erde verwüsten, wenn nicht gar verschlucken wird – und schon lange vorher aufgrund wachsender Strahlung alle Ozeane der Erde verdampft sein werden. Aber dies ist noch einige hundert Millionen Jahre hin…

Ich kenne keine Kraft außer der in uns selbst, die verhindern kann, dass die menschliche Zivilisation sich den Ast absägt, auf dem sie sitzt, oder – in einem anderen drastischen Bild – sich das eigene Grab schaufelt. Wer oder was sollte uns retten, wenn wir versagen?

In den letzten Jahren wurden viele Planeten entdeckt, die um andere Sonnen in unserer Milchstraße kreisen und tatsächlich gibt es dort wohl mehr Planeten als Sonnen. Wissenschaftler suchen nach solchen Planeten, auf denen ebenfalls Leben existiert oder möglich sein könnte und stoßen dabei eines Tages vielleicht sogar auf einen sehr erdähnlichen Trabanten. Aber egal, ob wir eine “zweite Erde” finden, es liegt vollkommen außerhalb unserer technischen Reichweite, dorthin zu gelangen, geschweige denn, die Menschheit dorthin umzuziehen  – und wer weiß, wer dort schon wohnt?

“Der Weltraum der Menschen ist die Erde” (Richard David Precht)

Weil nun auch die anderen Planeten unseres Sonnensystems sich als gänzlich untauglich für selbstversorgende menschliche Zivilisationen erwiesen haben, sind wir vollständig auf unser Raumschiff Erde angewiesen. Ich habe bisweilen den Eindruck, dass diese Tatsache nicht allen und jederzeit bewusst ist.