Wir alle wissen, dass wir über unsere Verhältnisse leben. In diesem Sinne sind wir alle Klima-Leugner in Sinne dieses Videos. Unser ökologischer Fußabdruck ist nicht zeitgemäß, weil er die ökologische Krise der Menschheit verschärft. Ein einfacher Ausstieg aus unserer Lebenspraxis wäre aber mit so viel Schmerzen verbunden, dass es kaum Sinn macht, diesen in der Breite der Bevölkerung zu propagieren. Wir selbst tun uns ja schon sehr schwer damit!
Aber es gibt ja noch den Handabdruck, den die Wikipedia wie folgt kontrastierend beschreibt: „Während der Fußabdruck bereits als Indikator dafür verwendet wird, um beispielsweise anzugeben, welche Mengen an natürlichen Ressourcen (Frischwasser, landwirtschaftliche Nutzfläche, Klimagase usw.) ein Individuum für sich in Anspruch nimmt, soll der Handabdruck die ökologisch relevanten Auswirkungen des eigenen Handelns auf andere thematisieren oder sogar messbar machen.“
Wie wäre es, wenn wir uns ab sofort keine (großen) Gedanken mehr um unseren Fußabdruck machen, sondern uns ganz auf unseren Handabdruck konzentrieren und dafür werben, dass alle es uns nachtun? Dies hätte den großen psychologischen Vorteil, dass wir nicht gegen die Gewohnheiten und den Lebensstil der Menschen arbeiten, sondern für den guten Willen werben, den ja fast jeder in sich spürt, für den er aber noch keinen Ausdruck gefunden hat. Allerdings liegt es dann an uns, eine lange Liste umsetzbarer Vorschläge zu verbreiten: Vom Sticker, den man sich aufs Auto oder sonst wohin klebt bis zur Anleitung, wie man geschickt ein Gespräch mit Kollegen über das Thema Klimakrise einfädelt und führt. Und selbstverständlich sollte man dabei diese Idee verbreiten!
Das hört sich jetzt ein wenig wie Ablasshandel an. Macht das am Ende überhaupt Sinn? Ich denke schon: Wenn weite Kreise der Bevölkerung mitmachen, wächst ihr Bewusstsein und es werden Gesetze entstehen, mit deren Hilfe sich die ganze Gesellschaft selbst an die Kandare nimmt und die dann den Fußabdruck zwangsläufig auf enkeltaugliche Maße reduzieren. Manchmal muss man den Hintereingang wählen, weil das Hauptportal verbarrikadiert ist.
Von dem Handprint-Gegenwert dieses Blog-Eintrags kann ich mich locker von 100 km Autobahnfahrt freikaufen 🙂
P.S. Im Nachhinein (19.11.) erfahre ich von der Arbeit des BNE-Teams von Germanwatch, das ein schönes Video zum Thema gemacht hat.
Danke für diesen schönen Artikel!
Ich merke, ich möchte meinen Handabdruck vergrößern 🙂
Wir sehen uns.